Wenn Kinder zu Hause von geheimen Einlasscodes sprechen, ihre Stimme bei gewissen Fachwörtern verzerrt durch den Raum hallt oder fleissig für eine Challenge geübt wird um Willi Wettkampf zu besiegen, ja dann könnten diese Kinder in unsere Klasse gehen.
Lernmotivation und Spielerisches Lernen
Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie haben unzählige Fragen, sind motiviert Hintergründe zu entdecken und berichten fasziniert von neuen Erkenntnissen. Dieser innere Antrieb wird auch intrinsische Motivation genannt und ist die wichtigste und intensivste Form der Motivation. Intrinsische Motivation treibt uns zu Höchstleistungen an und gilt deshalb als beste Grundlage für erfolgreiches Lernen.
Uns liegt es am Herzen, diesen Wissensdurst und Entdeckungsdrang aufrecht zu erhalten, weshalb wir bewusst den natürlichen Spieltrieb der Kinder fürs Lernen nutzen. Spielen bedeutet Lernen aus Spass. Kinder entwickeln dabei soziale, motorische und kognitive Fähigkeiten ohne es zu merken. Spielerisches Lernen wird deshalb als schneller, einfacher und effektiver wahrgenommen.
1. Schatz des Tages
Direkt am Eingang steht sie, die geheimnisvolle Schatztruhe. Jeden Morgen, wenn die Kinder zur Schule kommen, müssen sie vor dem Eintreten ins Klassenzimmer eine kleine Aufgabe lösen. Auf einem kleinen Zettelchen steht zum Beispiel: “4+8=?” oder “Wie heisst der bestimmte Begleiter von Zebra?”. Weiss das Kind die Antwort, flüstert es diese der Lehrperson zu und hat bereits vor Unterrichtsbeginn die erste Aufgabe gelöst. Alles für den Schatz des Tages findest du hier.
2. Eselsbrücken
Ben der Bär, à la Cindy” rennt völlig ausser Atem und verschwitzt zu spät in das Klassenzimmer und ruft mit tiefer Stimme: “bin da!”. Dabei hält er beide Daumen in die Luft und schnappt nach Luft. Da er immer zu spät ist, nennen ihn seine Klassenkameraden nur noch Bin Da. Bin Da ist sehr gut in der Schule. Er liebt das Lesen und kann schon fast alle Buchstaben lesen. Nur das kleine d und b verwechselt er immer wieder. So wird aus dunkel – bunkel, aus braun – daun. Ganz schön doof, aber dieses zwei Buchstaben sehen ja auch fast genau gleich aus. Seine Lehrerin hat ihm nun einen Trick verraten, wie er die Buchstaben auseinanderhalten kann. Macht er nämlich mit beiden Händen die Faust und streckt dabei den Daumen durch, kann er die Anfangsbuchstaben seines Namens sehen. Von nun an kann Bin Da die Buchstaben ganz einfach unterscheiden. Die Kinder kichern und amüsieren sich grossartig bei Geschichten wie diesen. Auch Jenny, welche mit verstellter Stimme à la Dori von Finding Nemo, den Ausdruck “Geometrischer Körper” zum Besten gibt, erfreut sich grosser Beliebtheit in der Klasse. Wir machen uns gerne ein bisschen zum Affen und lachen mit den Kindern mit, wenn sich dafür so manch Schwieriges besser merken lässt.
Bin Da findest du als tolles Freebie bei uns im Shop.
3. Musik und Bewegung
Alle arbeiten ruhig an ihrem Platz. Plötzlich hört man die ersten Töne von Cotton Eye Joe (Rednex) durchs Klassenzimmer hallen. Die Augen der Kinder beginnen zu leuchten. Sie stehen auf und kommen in den Stuhlkreis. Eine intensive Runde Pferderennen (https://www.spielewiki.org/wiki/Pferderennen) startet. Ausgepowert und fröhlich erreichen alle das Ziel. Danach gehen die Kinder automatisch zurück an ihren Platz und setzen die Arbeit fort. Wir arbeiten jeweils mit ca. 5 verschiedenen Liedern zu denen ein kurzes Spiel gehört. Die Kinder lieben die kleinen, niederschwelligen Pausen. Für uns ist die Kopplung mit der Musik perfekt, alle wissen sofort was gilt, so dass die Arbeitsphase nach kurzer Unterbrechung mit neuer Energie fortgeführt werden kann.
4. Willi Wettkampf
Kennt ihr Willi Wettkampf schon? Er ist ein besonders wagemutiger Kerl und wettet für seine Leben gerne. Jede Woche überlegt er sich eine neue Aufgabe für die Klasse. Zum Beispiel: Jedes Kind kann die 2-er Reihe, ein Gedicht auswendig vortragen oder 10x ohne Unterbrechung Seilspringen. Er ist sich sicher, diese Aufgabe schaffen die Schülerinnen und Schüler nie und nimmer. Die Klasse hat darauf eine Woche Zeit das Gegenteil zu beweisen. Während den individuellen Bewegungspausen üben sie die Aufgabe alleine oder auch gemeinsam. Fühlt sich ein Kind bereit sein Können unter Beweis zu stellen, lässt es sich kurz von der Lehrperson abfragen. Gewinnt die Klasse die Wette, erhalten sie am Freitagnachmittag 15 Minuten freie Spielzeit.
Mit dieser Wochenchallenge haben wir die Möglichkeit gewisse Fähigkeiten zu automatisieren und pro Kind zu überprüfen. Die Schüler und Schülerinnen übernehmen dabei für ihr Lernen Eigenverantwortung und helfen sich gegenseitig Fortschritte zu erzielen.
Willi Wettkampf findest du ab heute als Freebie in unserem Shop.
Kommentar
Hoi zäme,
Ganz begeistert habe ich einer neuen Kollegin von eurer “Bin da” Geschichte und dem Material erzählt. 😀
Ich hatte es letztes Jahr runtergehen und finde es nicht mehr bei meinen Unterlagen.
Nun kann ich es hier nicht mehr finden, obwohl es einen Link gibt.
Habt ihr das tolle Material rausgenommen?
Ich hoffe nicht…
Falls ihr Zeit habt, freue ich mich über eine Nachricht.
Liebe Grüße, Yasmin